Gründung des Gemeindepsychiatrischen Verbunds Dessau-Roßlau
Am 15. Mai 2024 gründete sich der Gemeindepsychiatrische Verbund Dessau-Roßlau. Die Lebenshilfe Roßlau gehört zu den 15 Gründungsmitgliedern. Die 15 Mitglieder bieten Leistungen aus unterschiedlichen Bereichen an, unter anderem Beratung, medizinische Behandlung, Rehabilitation und Teilhabe, Ausbildung, Bildung, Gesundheitsförderung, Prävention und Pflege. Zu den 15 Mitgliedern gehören unter anderem auch das Städtische Klinikum, die Suchthilfe Bethanien, das Dessau-Roßlauer Jobcenter und das Amtsgericht.
In einem Gemeindepsychiatrischen Verbund (GPV) findet die Vernetzung und Zusammenarbeit dieser unterschiedlichen Kooperationspartner statt. So sollen suchtkranke, psychisch kranke Menschen und Menschen mit geistiger Beeinträchtigung besser individuell unterstützt und in die Gesellschaft integriert werden. Dafür finden regelmäßig gemeinsame Beratungen statt.
Vor allem in den alten Bundesländern sind in der Vergangenheit solche Netzwerke entstanden, die seit Jahrzehnten gut zusammenarbeiten. Das Entstehen solcher Verbünde sollte auch in unserer Region gefördert werden. Deshalb hat das Land Sachsen-Anhalt seine 3 kreisfreien Städte und elf Landkreise am 14.10.2020 in seinem „Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen für Personen mit psychischen Erkrankungen“ (PsychKG) dazu verpflichtet, gemeindepsychiatrische Verbünde zu gründen und sogenannte Psychiatriekoordinatoren einzustellen. In Dessau-Roßlau ist dies seit Ende 2022 Frau Vanessa Wendschuh. Außerdem soll ein ehrenamtlicher Patientenfürsprecher demnächst seine Arbeit antreten.
Bei der feierlichen Gründungsveranstaltung am 15. Mai im Ratssaal des Rathaus Dessau unterschrieb je ein Vertreter der 15 beteiligten Organisationen feierlich eine Kooperationsvereinbarung, die zur aktiven Mitarbeit im Netzwerk verpflichtet, um psychisch kranken oder behinderten Menschen besser und schneller helfen zu können.
Oberbürgermeister Dr. Robert Reck erklärte in seiner Rede, dass die Gründungsmitglieder und die Stadt Dessau-Roßlau danach streben, eine Umgebung zu schaffen, in der sich Menschen mit psychischen Problemen verstanden und integriert fühlen.
Im Anschluss wurden Fotos gemacht und die geladenen Gäste hatten die Möglichkeit, bei einem Buffet ins Gespräch zu kommen.